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Zwei Stelen zum Gedenken

Heutzutage wird es leider seltener, daß Familien über Generationen am selben Ort wohnen. Die jüngere Generation zieht der Arbeit hinterher und lebt irgendwo fernab in der großen Stadt. Man besucht sich ein, zweimal im Jahr und der restliche Kontakt erfolgt nur über das Telefon.

Das hat auch deutliche Auswirkungen auf die Bestattungskultur: Immer weniger Angehörige können sich um die Pflege eines aufwändigen Grabes kümmern und so geht der Trend deutlich in Richtung Feuerbestattung. Viele Beerdigungen finden in Sammelgräbern statt.

Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wurden hier auf zwei Friedhöfen neue Flächen als Sammelgrabanlagen ausgewiesen.

Meine Aufgabe war, dafür zwei Stelen als zentrale Denkmäler zu gestalten.
Wie wird man dabei völlig verschiedenen Biographien mit völlig verschiedenen Weltanschauungen gerecht?

Es mußte also eine Formensprache gefunden werden, die genug Interpretationsspielraum für möglichst jede Weltanschauung bietet.

Nach einigen Entwürfen entschied ich mich für eine sich nach oben hin öffnende Figur, die je nach Religion und persönlicher Weltsicht sowohl als Engel, eine sich öffnende Blüte oder auch ein aufsteigender Stern gesehen werden kann.

Ich wählte als Material CorTen- Stahl, eine Legierung, die dafür entwickelt wurde, unbehandelt im Freien zu verbleiben. Im Laufe der Zeit bildet sich eine feine, hellbraune Rostpatina, die metaphorisch für Vergänglichkeit steht. Zusätzlich setzt sie auch einen interessanten farblichen Akzent in der grünen Umgebung eines Friedhofes.

Für den als Blickfang dienenden „Kopf“ der Stelen verwendete ich Edelstahl. Mittels einer eigens konstruierten Hydroform wurden jeweils Halbschalen angefertigt, die dann zu einer Linsenform verbunden wurden. Anschließend wurde das Ganze behutsam matt geschliffen, um einen milden, seidigen Glanz zu erzielen.

Montiert wurde das Ganze knapp über dem Boden schwebend auf einem nicht sichtbaren zentralen Fuß aus verzinktem Kastenprofil. So werden die Grünpflegearbeiten drumherum erleichtert und auch Beschädigungen durch z.B.  Motorsensen weitgehend ausgeschlossen.

Die Reaktionen auf die Stelen waren fast durchweg positiv und es war eine sehr schöne Aufgabe, diese gestalten zu dürfen.

Rettung eines historischen Emailschildes

Kurz nach der Jahrhundertwende, als die gute, alte Postkutsche so langsam ausgedient hatte, führte die Deutsche Reichspost die „Kraftpost“ ein. Gemeint war damit der kombinierte Personen- und Güterverkehr mit Omnibussen.
Zunächst waren die Haltestellenschilder noch gelb-schwarz. Ab den 30er Jahren wechselte man dann zu den Reichsfarben schwarz, weiß und rot.
Nach 1945 verschwanden die Schilder nach und nach, die meisten davon für immer. Einige wenige fanden eine Zweitverwendung als Schneeschieber, als Zaunflicken oder sonstiges Bastelmaterial.
Genau durch eine solche Zweitverwendung hat das vorliegende Schild überlebt: Es diente als Abdeckung in einer Räucherkammer. Im Laufe der Jahre war es mit solch einer dicken Schicht Teer, Rost und Schmutz überzogen worden, daß es auf den ersten Blick gar nicht als Emailschild zu erkennen war. Deshalb flog es beim Sanieren des alten Hauses zunächst mit auf den Schutt und wurde in letzter Minute entdeckt und gerettet.

Zur Restaurierung mußte deshalb zunächst vorsichtig die dicke Kruste aus Teer, Schmutz und Mörtelspritzern entfernt werden. Darunter erwies sich der Gesamtzustand der Emaille als vergleichsweise gut. Hauptsächlich im Bereich der Befestigungslöcher gab es größere Fehlstellen. Ansonsten war die Oberfläche stark verkratzt und mit Rost gefüllt. Davon abgesehen saß das Material noch fest auf dem Blech und wies nur wenige Biegerisse auf.
Zielstellung der Arbeiten war eine behutsame Restaurierung unter größtmöglichem Erhalt der Originalsubstanz. Daher wurde der grobe Rost an den Fehlstellen manuell entfernt. Anschließend löste ich den Rost aus der Emailoberfläche und verbleibenden Rost von den Fehlstellen chemisch heraus und neutralisierte alles gründlich. Nun waren noch einige vorsichtige Richtarbeiten zu erledigen und alles konnte konserviert werden. Hierzu wählte ich eine vernetzende, pflanzliche Ölrezeptur, mit der ich sehr gute Erfahrungen gemacht habe und die keine klebrige Oberfläche hinterläßt.
So wurde aus dem vergessenen Schild wieder ein Ausstellungsstück.

KunstOffen 2019

Nachdem es schon 2017 und 2018 sehr viel Spaß gemacht hat bin ich auch dieses Jahr wieder dabei:

Zu Pfingsten, also vom 8. bis 10. Juni sind wieder alle eingeladen, vorbeizuschauen und alle Instrumente sowie mehrere Verstärker auszuprobieren.

Wie immer freue ich mich auf viele interessante Gespräche!

Ich mache die Werkstatt wieder an allen drei Tagen von 10 bis 18 Uhr auf.

Besuch vom NDR *Update*

Es war ein spannender Tag: Friederike Witthuhn war mit ihrem Team vom NDR- Fernsehen zu Besuch, hat mir einen guten halben Tag lang zugeschaut und Fragen zu meinen Instrumentenbasteleien gestellt.

Das Ganze wird als Beitrag im NDR- Nordmagazin zu sehen sein. Der Sendetermin steht noch nicht fest, wird aber auf jeden Fall von mir hier noch rechtzeitig bekanntgegeben.

UPDATE: Gesendet wird am Montag, den 11.02. im Nordmagazin zwischen 19:30 und 20:00 Uhr.

 

 

KunstOffen 2017

Es ist soweit: vom 3. bis zum 5. Juni  findet zum 15. Mal die landesweite Aktion „KunstOffen“ statt. Ich freue mich besonders, in diesem Jahr das erste Mal dabei sein zu dürfen.

Von 8.00 Uhr bis 18.00 Uhr habe ich die Werkstatt offen und einige Gitarren und Röhrenverstärker zum Ausprobieren für Euch bereit.

Während der Aktion werde ich eine neue dreisaitige Gitarre bauen und Ihr seid herzlich eingeladen, mir dabei zuzuschauen.

Ab 13.00 Uhr bietet unsere Kuchenfee Ines Kaffee und ihre leckeren Kuchen an.

Ihr findet mich in der Werkstatt in der Dorfstraße in Schwarz, wo der Aufsteller mit dem gelben Schirm in der Einfahrt steht.

Ich freue mich auf interessante Gespräche!

Spam, Spam, Spam…

Nun ist es ja doch schon eine Weile her, daß ich das letzte mal was ins Blog geschrieben habe. Das soll sich nun ändern und so habe ich zunächst mal den Kommentarbereich auf Vordermann gebracht.

Aufgrund von schieren Unmengen von Spam habe ich die Kommentarfunktion eine Zeit lang sogar abschalten müssen. Bis zu tausend Kommentare im Monat manuell durchzusehen und zu sortieren ist doch ein wenig frustrierend und zeitraubend. Abhilfe schaffen da natürlich Anti- Spam- Plugins. Leider ist es nur so, daß ausgerechnet die mächtigste Waffe die volle IP-Nummer des Kommentierenden an einen Server in den USA sendet, was für mich aus Datenschutzsicht natürlich inakzeptabel ist.

Daher  habe ich nun statt dessen eine Captchafunktion in den Kommentarbereich integriert. Das bedeutet, daß Kommentare nur abgesendet werden können, nachdem Ihr einige Zahlen und Buchstaben aus einem verzerrten Bildchen abgetippt habt. Weil sowas für automatisierte Spambots sehr schwer ist, bleiben deren Ergüsse schonmal außen vor.

Weiterhin bleiben Kommentare zunächst unsichtbar und werden von mir manuell freigeschaltet. Also bitte nicht wundern. Auf diese Weise sortiere ich nur die letzten Spambeiträge aus, die womöglich durch’s Raster fallen.

Nicht direkt ein Fluggerät…

Da sitze ich so mit Tom in Peenemünde bei einer Tasse Kaffee, als das Gespräch auf das U- Boot im Hafen kommt. Er sagt, daß der Antrieb vom Drehradar ausgestiegen ist und er sich Gedanken darüber macht, wie man ihn am Besten wieder flottmachen und bei der Gelegenheit vielleicht gleich noch auf Netzspannung umrüsten könnte. Jetzt im Winter habe ich etwas Zeit und so sage ich spontan zu, mir die Sache „mal anzusehen“.

So kam es, daß ich mich statt im Flugzeughangar an Bord des größten konventionellen U- Bootes der Welt wiederfand. 😀  Donnerwetter, sind das Ausmaße! Das Drehradar ist versenkbar und steht auf einem gut 50 cm dicken Hydraulikstempel. Um die Antriebsmechanik herum ist ein großes, donutförmiges Gehäuse aus Grauguß. Das mußte erstmal ab. Zunächst versuchten wir, es an 4 12er Gewindestangen nur ein Stück abzulassen, damit wir überhaupt eine Chance haben, es jemals wieder hochzubekommen. Ich schätze das Teil auf mindestens 300 kg und die Gewindestangen tönten dementsprechend auch wie Klaviersaiten, wenn man sie mit dem Schraubenschlüssel anstieß. Natürlich werden dabei bald die Pfoten klamm und so versenkte ich erstmal meinen guten 19er Metrinchschlüssel im Hafen. Scheiße. Im Frühjahr werde ich mal versuchen, danach zu tauchen. Viele Chancen rechne ich mir ja nicht aus, aber mal sehen. Zumindest sehe ich das Boot dann auch mal von unten.

Leider reichte der Spalt nicht, um das Getriebe rauszuwuchten. So mußten wir einige Altreifen aufschneiden und auf den Hydraulikstempel auffädeln. Dann ließen wir das Gehäuse darauf fallen. Mal sehen, wie wir das wieder hochkriegen werden.

Mit einigem Gewürge haben wir dann das Getriebe raus und vom Boot gewuchtet, damit ich es in meiner Werkstatt umbauen kann. Interessant ist der Antrieb: Es sind 4 jeweils nur faustgroße Elektromotoren, die mit 110V und 400 Hz betrieben werden. Schade, daß die Leistungsaufnahme nicht draufsteht. Bei der Betriebsfrequenz würde ich mich allerdings nicht wundern, wenn so ein Motörchen 1 kW oder mehr zieht. Die ganze Geschichte hat dann eine sehr starke Untersetzung und die Ursache für die Panne war letztendlich ein banaler Kugellagerschaden mit nachfolgendem Getriebesalat auf der Eingangsseite.

Das kriegen wir wieder hin.

Jahresnachprüfung

Wenn die Jahresnachprüfung mal wieder fällig ist kommt es regelmäßig zu Rückfragen, welche Unterlagen denn nun vorgelegt werden müssen und welche Maßnahmen so alles erforderlich sind.

Um Euch überflüssige Telefonate und vergurkte Zeit zu ersparen habe ich hier mal eine kleine Checkliste für Halter (.pdf) vorbereitet.
Wenn Ihr diese Checkliste vor der Prüfung durchgeht, ist die Jahresnachprüfung optimal vorbereitet und kann schnell und reibungslos über die Bühne gehen.

„Fliegen Sie bloß nicht nach Italien!“

So schreibt der DAeC auf seiner Homepage. Italien will eine sogenannte „Luxussteuer“ für alle Flugzeuge einführen, die länger als 48h im Land sind.
Die Steuer soll je nach Gewichtsklasse zwischen 1,50 und 2,50 € pro Kilogramm MTOW (maximale Startmasse) betragen. Damit wird eine Reise im eigenen Flieger oder die Teilnahme an einem Wettbewerb in Italien sehr teuer. Hoffen wir mal, daß Brüssel diesen Mist vereitelt.
Obwohl: Wenn ich mit einem Luftfahrzeug, das leichter als Luft ist, wie z.B. einem Zeppelin oder Ballon einreise – bekomme ich dann Geld zurück?

Inspektionsfunde

Auch das gibt’s:

Wenn ein Tragschrauber zu lange nicht geflogen wurde, finden sich unter Umständen Untermieter, die ihn als „Schnellen Brüter“ nutzen.

Hier habe ich ein Nest mit insgesamt 5 fast flüggen Rotschwänzchen im Kühllufteinlauf eines Xenons gefunden.

Sie brauchten nur noch ein paar Tage bis sie „lufttüchtig geschrieben“ werden konnten.  So lange blieb der Tragschrauber natürlich am Boden.