Archiv der Kategorie: Technik

Fahrtmessermarkierungen

Die Betriebsbereichsmarkierungen am Fahrtmesser sind bei allen Luftsportgeräten zwingend vorgeschrieben.

Wenn die Markierungen fehlen muß bei der Jahresnachprüfung sogar der Nachprüfschein verweigert werden. Da in der Anfangszeit einige Xenons mit nicht markiertem Fahrtmesser ausgeliefert wurden, solltet Ihr nochmal nachschauen, ob bei Euch Handlungsbedarf besteht. Für die nachträgliche Markierung habe ich selbstklebende farbige Ringe anfertigen lassen, die einfach von außen auf das Glas des Fahrtmessers geklebt werden.

Diese können betroffene Xenonflieger kostenlos bei mir bestellen.

Wie muß diese Markierung nun aussehen? Schauen wir zunächst mal beim DAeC nach. Dieser hat bereits 2005 eine LTA dazu herausgegeben, die genaue Anweisungen enthält. Weil das ganze vor dem großen Tragschrauberboom passiert ist, fragt sich der aufmerksame Leser nun, wie er die Angaben auf seinen Xenon übertragen kann…

So geht’s:

  • Zunächst prüfen wir, ob das Glas fest sitzt und sich nicht verdrehen läßt. Sollte es locker sein, genügt es, mit einer Spritze einen winzigen Tropfen Epoxidkleber o.ä. zwischen Glas und Abdeckring laufen zu lassen. Die Betonung liegt auf winzig! Auf keinen Fall darf die Mechanik des Fahrtmessers mit Kleber geflutet werden!

Nun kommen wir zu den Markierungen. Fangen wir von unten an:

  • Landeklappen? Hamwer nicht. Deshalb fällt der weiße Bogen schonmal komplett weg.
  • Der grüne Bogen beginnt bei 1,1x Vso. Vso ist die Überziehgeschwindigkeit (Hamwer auch nicht) bzw. die Geschwindigkeit, bei der das Luftfahrzeug bei voller Beladung noch steuerbar ist. Hier gehen die Meinungen auseinander. Da der Xenon ja auch im senkrechten Sinkflug steuerbar ist, legen viele den Beginn des grünen Bereiches auf 0. Weil der Hersteller die Vmin aber mit 30 km/h festgelegt hat, klebe ich den Anfang des grünen Bogens bei 1,1 mal 30 km/h = 33km/h. Das ist natürlich viel genauer als es die Ablesegenauigkeit des Fahrtmessers zulässt, deshalb grün ab ca. 35 km/h.
  • Die Höchstgeschwindigkeit bei starker Turbulenz (Vra) liegt bei 150 km/h, deshalb beginnt hier der gelbe Bogen, welcher den Vorsichtsbereich markiert.
  • Schließlich kommt die absolute Höchstgeschwindigkeit Vne, wo der gelbe Bogen endet. Sie liegt bei 210 km/h. Jetzt schnibbelt Ihr einen roten Strich aus der Klebefolie und setzt ihn da hin.
  • Nun muß noch die Geschwindigkeit, bis zu der volle Ruderausschläge gegeben werden dürfen, (Va) mit einem gelben radialen Strich gekennzeichnet werden. Sie liegt bei 1 Person an Bord bei 80 km/h, mit 2 Personen bei 90 km/h. Wir nehmen den kleineren Wert.

Soweit die vorgeschriebenen Markierungen. Es wird allerdings empfohlen, die

  • geringste empfohlene Landeanfluggeschwindigkeit (Vx) mit einem gelben Dreieck zu markieren. Das gehört dann bei 95 km/h hingeklebt.

Alles klar?

Wenn es noch irgendwelche Fragen oder Unklarheiten gibt, so setzt sie bitte in die Kommentare, damit auch andere davon profitieren können

VVZ für Rolltrimmung und längeres Heck erteilt!

So, nun ist die langersehnte VVZ für die Rolltrimmung und die verlängerten Heckausleger da.

Eine Rolltrimmung habe ich mir schon lange gewünscht. Wenn man mal eine längere Strecke fliegt, wird die Querruderkraft auf dem Steuerknüppel bald lästig. Da der Knüppel im Prinzip wie ein großer Fahrradlenker geformt ist und der Drehpunkt sich im Mitteltunnel befindet, folgt der Griff natürlich einer entsprechenden Kreisbahn. Auf deutsch heißt das: Bewegt man ihn in Richtung Tür, geht er nach unten und in Richtung Mitteltunnel entsprechend nach oben. Wenn man allein im Xenon sitzt, muß man also den Knüppel ständig leicht hochziehen. Bisher habe ich mir damit beholfen, mein Knie drunterzuklemmen. Trotzdem war die Schulter irgenwann steif.

Mit der Rolltrimmung ist das Problem nun behoben. Der Aufbau ist denkbar einfach: Im Mitteltunnel wird mit zwei Schellen ein Hebel an der Torsionsstange der Steuerung befestigt. Dieser wird wiederum mit einer Feder und einer Schnur analog zur vorhandenen Längstrimmung unter Vorspannung gebracht. Der nachträgliche Einbau ist auch kein Problem und schnell erledigt. Je nachdem, auf welcher Seite der Pilotensitz ist kann das System auch seitenverkehrt eingebaut werden.

Ob die verlängerten Heckauslegerrohre wirklich Punkte bringen werde ich erst nach der Flugerprobung sagen können. Was aber wirklich sinnvoll ist, ist daß die Seitenruderzüge nun endlich durch die Rohre hindurchgeführt werden. Abgesehen davon, daß das wesentlich geschickter aussieht, sehe ich auch einen echten Sicherheitsgewinn darin. Die Züge sind vom Drehkreis des Propellers weg und sie können auch nicht mehr von den Abgasen angesengt werden, falls sich der Nachschalldämpfer verdreht.

Nun liege ich seit Tagen auf der Lauer, wann sich endlich das Schmuddelwetter da draußen beruhigt, damit ich mit der Flugerprobung beginnen kann…

rolltrimmung_1 rolltrimmung_2 seitenruderzug_1 seitenruderzug_2 seitenruderzug_3

Jahresnachprüfung

Wenn die Jahresnachprüfung mal wieder fällig ist kommt es regelmäßig zu Rückfragen, welche Unterlagen denn nun vorgelegt werden müssen und welche Maßnahmen so alles erforderlich sind.

Um Euch überflüssige Telefonate und vergurkte Zeit zu ersparen habe ich hier mal eine kleine Checkliste für Halter (.pdf) vorbereitet.
Wenn Ihr diese Checkliste vor der Prüfung durchgeht, ist die Jahresnachprüfung optimal vorbereitet und kann schnell und reibungslos über die Bühne gehen.

Esst mehr Senf!

Interessant: Die Spitzen von Silikonkartuschen passen auf Löwensenftuben!
Das hört sich erstmal nicht sehr aufregend an. Wer verziert schon sein Würstchen mit einer sauberen Senfraupe?

Andersrum macht es jedoch sehr wohl Sinn: Man kann prima Silikon- und andere Kartuschen mit den Deckeln von Senftuben verschließen!

Wie oft habe ich mich schon geärgert, daß ich eine kaum angefangene Sikaflexkartusche nach ein paar Wochen wegwerfen durfte! Mit einem Senfdeckel hält es schon seit 3 Monaten…

Inspektionsfunde

Auch das gibt’s:

Wenn ein Tragschrauber zu lange nicht geflogen wurde, finden sich unter Umständen Untermieter, die ihn als „Schnellen Brüter“ nutzen.

Hier habe ich ein Nest mit insgesamt 5 fast flüggen Rotschwänzchen im Kühllufteinlauf eines Xenons gefunden.

Sie brauchten nur noch ein paar Tage bis sie „lufttüchtig geschrieben“ werden konnten.  So lange blieb der Tragschrauber natürlich am Boden.